Fachkräftemangel in Apotheken

Der Fachkräftemangel betrifft alle Berufe in der medizinischen Grundversorgung. Auch Apotheken als einfach zugängliche erste Anlaufstellen für Gesundheitsfragen der Bevölkerung sind davon betroffen. Dies hat nicht nur Auswirkungen auf die Rekrutierung neuer Fachkräfte, sondern auch auf die Bindung bestehender Mitarbeitender an den Betrieb. Zudem steigt die Zahl der Apothekerinnen und Apotheker mit ausländischen Diplomen in Schweizer Apotheken.

Angesichts dieser Herausforderungen setzt sich der Schweizerische Apothekerverband pharmaSuisse gemeinsam mit den Bundes- und Kantonsbehörden sowie anderen Partnern für nachhaltige Lösungen ein, damit die Apotheken ihre wichtige Rolle im Gesundheitswesen weiterhin erfüllen können. 

Eine Branche unter Druck

In den rund 1800 Schweizer Apotheken sind 24 000 Fachkräfte beschäftigt. Das entspricht im Durchschitt 12,7 Personen pro Apotheke, bei 9 Vollzeitäquivalenten (vgl. Fakten und Zahlen).

Die Apotheken müssen eine steigende Nachfrage nach Behandlungen bewältigen und übernehmen neue Aufgaben, weshalb sie ausreichend Fachkräfte benötigen. Wie andere Gesundheitsberufe sind auch die Apotheken mit zahlreichen Herausforderungen ausgesetzt: 

  • Pensionierung zahlreicher Mitarbeitender (demografischer Faktor),
  • ausgedehnte Öffnungszeiten und das Bedürfnis nach einer besseren Work-Life-Balance sowie
  • Weiterentwicklung der Rolle der Apotheken und die dadurch erforderlichen neuen Kompetenzen. 

Vielschichtige Massnahmen

Der Schweizerische Apothekerverband pharmaSuisse engagiert sich entlang drei sich ergänzender Stossrichtungen, damit die Apotheken weiterhin ihre Schlüsselrolle als einfach zugängliche und sichere Anlaufstelle in der Grundversorgung auch in Zukunft wahrnehmen können:

  1. Ausbildung stärken
    Eine angemessene Finanzierung der universitären Aus- und Weiterbildung sicherstellen – vergleichbar mit jener der Mediziner/innen und der Pflegefachpersonen. Damit können Apothekerinnen und Apotheker besser auf die steigenden Anforderungen vorbereitet und der Einsatz von Personen mit ausländischen Diplomen verringert werden, ohne Ethik- und Qualitätsstandards zu verwässern.
     
  2. Apothekenberufe aufwerten

    Die gesetzlichen Rahmenbedingungen sollen im Sinne einer vollen Anerkennung der Kompetenzen der Apothekenteams und der Förderung einer fairen Vergütung der Leistungen angepasst werden, um die Attraktivität der Berufe zu erhöhen.

  3. Integrierte Versorgungsmodelle fördern
    Die interprofessionelle Zusammenarbeit und innovative Versorgungsmodelle fördern, um dem Fachkräftemangel in der Grundversorgung entgegenzuwirken. Dies erfolgt im Einklang mit der Vision und den Zielen der Agenda Grundversorgung (BAG).

Gemeinsam handeln

Am 21. Februar 2025 organisierten die fünf Berufsverbände der universitären Gesundheitsberufe - Chirosuisse, FMH, Gesellschaft Schweizer Tierärztinnen und Tierärzte GST, Schweizerischer Apothekerverband pharmaSuisse und Schweizerische Zahnärzte-Gesellschaft SSO – eine gemeinsame Aktion auf dem Bundesplatz in Bern.

Damit sollten Politik und Bevölkerung auf den steigenden Fachkräftemangel und dessen direkte Auswirkungen auf die Gesundheitsversorgung aufmerksam gemacht werden (s. Medienmitteilung). 

Weitere Informationen zu diesem Thema:

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