Berufsbild Apotheker/in – ein Beruf mit Zukunft (neu)
Wo sind Apothekerinnen und Apotheker typischerweise – aber nicht ausschliesslich – tätig?
Wo sind Apothekerinnen und Apotheker typischerweise – aber nicht ausschliesslich – tätig?
In der öffentlichen Apotheke
Die Arbeit in einer Offizinapotheke ist nach dem fünfjährigen Studium der häufigste Einstieg ins Berufsleben. Hier stehen die Beratung und Betreuung der Bevölkerung in Gesundheitsfragen im Mittelpunkt – sowohl präventiv als auch therapeutisch.
Apotheken sind oft die erste Anlaufstelle im Gesundheitswesen und entlasten damit die Notaufnahmen der Spitäler und die Arztpraxen. Apothekerinnen und Apotheker übernehmen eine wichtige Triagefunktion und arbeiten eng mit anderen Akteuren des Gesundheitswesens, insbesondere mit Ärztinnen und Ärzten zusammen. Mit Dienstleistungen wie Impfungen und Vorsorgeangeboten leisten sie einen bedeutenden Beitrag zur öffentlichen Gesundheit – auch für gesunde Menschen.
Weitere Aufgaben in der Offizin sind:
- Diagnose und Behandlung häufiger Erkrankungen
- Validierung von Rezepten
- Herstellung von Arzneimitteln
- Führung und Schulung des Teams
- Lagerbewirtschaftung
- Marketing
Innerhalb von Apothekenketten und -gruppierungen übernehmen Apothekerinnen und Apotheker auch wichtige Aufgaben im Management, in der Nachwuchsförderung oder dem Bereich Finanzen.
In der Spitalapotheke
Die Tätigkeiten der Spitalapothekerinnen und Spitalapotheker haben sich im Laufe der letzten Jahre stark verändert. Früher beschränkten sich ihre Aufgaben primär auf die Beschaffung, die Lagerung und die Verteilung der Medikamente sowie auf die Herstellung spitalspezifischer Darreichungsformen von Medikamenten. Heute stellen sie individualisierte Medikamente für spezifische Patientengruppen her und beteiligen sich an klinischen Prozessen, wie der Schulung des Pflegepersonals oder bei medizinischen Visiten am Krankenbett.
Sie beraten Patientinnen und Patienten während des Krankenhausaufenthalts und beim Austritt. Diese Tätigkeiten bedingen ein Vertrauensverhältnis und interprofessionelle Zusammenarbeit sowohl mit der Ärzteschaft im Spital als auch mit Arztpraxen und Apotheken im ambulanten Bereich.
In der Industrie
Auch in der pharmazeutischen Industrie sind Apothekerinnen und Apotheker gefragt – in Bereichen wie:
- Forschung und Entwicklung,
- Produktion,
- Qualitätskontrolle und Produktdokumentation,
- Regulierung oder
- wissenschaftlicher Betreuung.
Darüber hinaus spielt die Apothekerschaft eine wichtige Rolle in anderen Bereichen der industriellen Herstellung, z.B. in der Nahrungsmittelproduktion, der chemischen Industrie, im Veterinärwesen oder in der Herstellung von Kosmetika.
In der Forschung
Die universitäre Forschung ist ein wichtiger Wirtschaftszweig in der Schweiz und bietet viele Möglichkeiten. Berufe in der industriellen Forschung sind stark von den wissenschaftlichen Aspekten der Ausbildung geprägt. Pharmazeutische Fachkräfte sind gefragt, um wissenschaftliche Themen voranzutreiben. Für viele Absolventinnen und Absolventen ist auch ein Doktorat ein attraktiver nächster Schritt.
In der öffentlichen Verwaltung, bei Versicherungen und Bildungsanbietern
Apothekerinnen und Apotheker unterstützen in der öffentlichen Verwaltung – bei Kantons- und Bundesbehörden – bei Gesetzen, Verordnungen und der Umsetzung von gesetzlichen Anforderungen. Die Fachkompetenz der Apothekerschaft bilden eine wichtige Grundlage in der Ausarbeitung von Gesetzen und Verordnungen oder bei der Überprüfung der Umsetzung von gesetzlichen Anforderungen. Der Austausch zwischen den Akteuren des Gesundheitswesens wie beispielsweise der Kantonsapothekerschaft, den Spitälern, dem Bundesamt für Gesundheit (BAG), dem Schweizerischen Heilmittelinstitut Swissmedic und der Polizei ist sehr rege. Auch bei den Krankenversicherungen sind die Kompetenzen der Apothekerinnen und Apotheker gefragt. Im Bildungsbereich sind Apothekerinnen und Apotheker mit dem Ziel, ein bedarfsgerechtes Angebot an Fort- und Weiterbildungen für die Apothekerschaft zur Verfügung zu stellen, involviert.