Medienmitteilung

Apotheken stärken: Parlament verabschiedet wegweisende KVG-Revision

Am 21. März 2025 hat das Parlament eine bedeutende Revision des Krankenversicherungsgesetzes (KVG) verabschiedet. Das zweite Massnahmenpaket zur Kostendämpfung ermöglicht es Apothekerinnen und Apothekern künftig diverse Präventions- und pharmazeutische Leistungen zur Optimierung der Arzneimitteltherapie und zur Verbesserung der Therapietreue direkt über die obligatorische Krankenpflegeversicherung (OKP) abzurechnen. Dies stellt einen entscheidenden Schritt zur Stärkung der Apotheken als wichtige Säule der medizinischen Grundversorgung dar.

Mit der Gesetzesanpassung wird die Grundlage geschaffen, dass pharmazeutische Dienstleistungen, 
unabhängig von der Arzneimittelabgabe, neu durch die OKP übernommen werden. Zu den zentralen neuen 
Leistungen gehören:

  • Förderung der Therapietreue (Adhärenz): Das Projekt myCare Start wurde lanciert, um Patientinnen 
    und Patienten beim Einstieg in eine chronische Therapie in interprofessioneller Zusammenarbeit mit 
    Ärztinnen und Ärzten zu unterstützen. Die bereits seit 2023 laufende Studie geht im Sommer 2025 in 
    eine zweite Phase, um die nötigen Kriterien zu erfüllen.
     
  • Therapieoptimierung: Apotheken sollen künftig nicht nur Bluthochdruck-Screenings durchführen, 
    sondern in Zusammenarbeit mit Hausärztinnen und Hausärzten die Therapie anpassen und 
    Patientinnen und Patienten eng begleiten. Zudem umfasst dieser Bereich Medikationsanalysen sowie 
    Medikationsabgleiche bei Übergängen im Gesundheitswesen.

Stärkung der Prävention in Apotheken

Erstmals werden auch Apothekerleistungen im Rahmen von nationalen oder kantonalen 
Präventionsprogrammen ohne ärztliche Anordnung vergütet:

  • Impfen: Die Kosten für die Apothekerleistung Impfen (Impfakt und Impfstoff) werden künftig von der 
    OKP übernommen, sofern die Impfung gemäss Schweizerischem Impfplan empfohlen ist. Die 
    kantonalen Regelungen zur Impfberechtigung bleiben jedoch bestehen. 
     
  • Kantonale Programme: Die Leistungen von Apotheken in HPV-Impfprogrammen sowie 
    Darmkrebsscreenings werden künftig durch die OKP übernommen – eine wichtige Botschaft an die 
    Kantone, die Apothekerinnen und Apotheker in die bestehenden oder neuen Programme 
    einzubeziehen – nicht nur bei der logistischen Ausgabe von Test-Kits, sondern auch bei der 
    umfassenden Betreuung der Patientinnen und Patienten.

Kosteneffizienz: Mehr Qualität, weniger Folgekosten

Die Ausweitung der pharmazeutischen Leistungen auf die OKP ist eine Investition in eine effizientere und 
nachhaltige Gesundheitsversorgung. Studien zeigen, dass verbesserte Therapietreue und optimierte 
Medikation langfristig Kosten einsparen, indem sie Komplikationen, Spitaleinweisungen und unnötige 
Arztbesuche reduzieren:

  • Vermeidung von Folgekosten: Eine unzureichende Therapietreue verursacht in der Schweiz jährlich 
    Gesundheitskosten in Milliardenhöhe. Durch gezielte pharmazeutische Betreuung können 
    Therapieabbrüche und Fehlmedikationen verringert werden – mit positiven Effekten für Patientinnen 
    und Patienten sowie das Gesundheitssystem.
     
  • Unterstützung anderer Leistungserbringer: Durch Dienstleistungen zur Optimierung der 
    Arzneimitteltherapie können Apothekerinnen und Apotheker die Ärzteschaft und andere 
    Gesundheitsfachkräfte dabei unterstützen, die Versorgung chronisch erkrankter Patientinnen und 
    Patienten zu verbessern

Nächste Schritte: Umsetzung bis 2027

Bis Ende 2025 wird die Vernehmlassung zur Verordnung über die Krankenversicherung (KVV) erwartet. 
Anschliessend folgt die Umsetzung der neuen Regelungen, sodass die neuen vergüteten Leistungen ab dem 
1. Januar 2027 in Kraft treten können. Zudem müssen die Dienstleistungen ihre Wirksamkeit, 
Zweckmässigkeit und Wirtschaftlichkeit beweisen, Tarifverhandlungen mit den Versicherern geführt und 
kantonale Harmonisierungen vorangetrieben werden.

Eine Chance für die Zukunft der Apotheken

Die pharmazeutische Grundversorgung wird mit diesen Anpassungen auf eine neue Stufe gehoben. 
Apothekerinnen und Apotheker erhalten mehr Verantwortung im Gesundheitswesen, was sich positiv auf die 
Versorgungsqualität und die Kosteneffizienz auswirkt. Die Präsidentin des Schweizerischen 
Apothekerverbands, Martine Ruggli, betont: «Jetzt gilt es, diese Chance gemeinsam zu nutzen.»

Kontakt

Schweizerischer Apothekerverband pharmaSuisse 
Medienstelle
E-Mail: medien@pharmaSuisse.org
Telefon: +41 31 978 58 27