Medienmitteilung

Sinkendes Interesse an Dienstleistungen der Apotheken

Das Interesse der Bevölkerung an Dienstleistungen der Apotheken wie dem Impfen ist erstmals gesunken. Das geht aus dem Apothekenmonitor 2020 des Forschungsinstituts GFS Bern hervor. In der aktuellen Grippeimpfsaison haben die Anzahl Impfungen in Apotheken dennoch um 72% zugelegt, bei der Zeckenimpfung sogar um 400%. Die repräsentative Umfrage zeigt, dass die Bevölkerung den Apotheken vertraut (90%) und sich bei leichten Gesundheitsstörungen an sie wendet.

Nach Jahren des steigenden Interesses für neue Dienstleistungen der Apotheken ist im 2020 nur das
Interesse an «Beratungsdienstleistungen ohne Voranmeldung» gestiegen (85% Interessierte). Trotz leichtem
Rückgang ist mit 71% auch das Interesse an abgeschirmten Beratungszonen gross. Zwischen 13 und
20 Prozentpunkten gesunken ist das Interesse an Impfkontrollen, Impfungen und dem DarmkrebsvorsorgeTest.
Trotzdem stimmen 80% der Befragten der Aussage zu, dass Apotheken erste Anlaufstelle sind zur Erklärung
von Medikamenten und mit ihren unkomplizierten Lösungen Kosten sparen (77%). Bemerkenswert: Nur 22%
der Befragten finden den Online-Versand von Medikamenten praktischer als den Gang in die Apotheke. 
 

Zahlungsbereitschaft hoch bei Verschreibung durch Apotheker

Mit dem revidierten Heilmittelgesetz dürfen Apothekerinnen und Apotheker neu gewisse Behandlungen
durchführen und rezeptpflichtige Medikamente direkt abgeben – ohne vorgängigen Arztbesuch. Durch den
eingeschränkten Hausärztedienst während des Shutdowns wurden beispielsweise die Prüfung und
Weiterführung von Dauerrezepten stark nachgefragt. Oder seit Anfang April können Medikamente gegen
Erektionsstörungen nach Abklärung durch den Apotheker direkt an Kunden abgegeben werden.
Die Bevölkerung ist bereit, die Apotheke für die direkte Lösung eines Gesundheitsproblems zu bezahlen
(66%). Wird nur beraten und kein Medikament abgegeben – beispielweise beim Erstellen eines
Medikationsplans – gestehen nur 28% der Befragten den Apotheken eine Entschädigung zu. «Wir müssen
unsere pharmazeutische Begleitung und unsere gründlichen Abklärungen für Patientinnen und Patienten
sichtbarer machen», meint Apothekerpräsident Fabian Vaucher selbstkritisch, «mit dem wichtigen
Nebeneffekt, dass Patientinnen und Patienten sicherer werden im Umgang mit ihren Medikamenten». 
 

Kontakt

Schweizerischer Apothekerverband pharmaSuisse
Stephanie Balliana, Medienstelle
Telefon: +41 (0)31 978 58 27, E-Mail: kommunikation@pharmaSuisse.org