Studie zeigt: Apotheken sind eine tragende Säule der Gesundheitsversorgung
Die aktuelle Studie «Monitoring primäre Gesundheitsversorgung 2025» des Forschungsinstituts Sotomo liefert neue Erkenntnisse zur Rolle der Apotheken im Schweizer Gesundheitssystem. Die repräsentative, schweizweite Befragung von über 1’700 Personen, die vom Schweizerischen Apothekerverband pharmasuisse in Auftrag gegebene wurde, zeigt: Apotheken werden zunehmend als erste Anlaufstelle bei gesundheitlichen Anliegen genutzt und könnten das System nachhaltig entlasten.

Die neue Studie «Monitoring primäre Gesundheitsversorgung 2025» macht deutlich: Apotheken haben sich als leicht zugängliche und wichtige Anlaufstelle im Schweizer Gesundheitssystem etabliert. Sie spielen eine zunehmende Rolle bei der Erstberatung, bei der Unterstützung im Umgang mit Gesundheitsanliegen sowie bei der Bewältigung von Versorgungslücken wie Medikamentenengpässen. Gleichzeitig zeigt die Erhebung, dass die Bevölkerung Apotheken ein hohes Vertrauen entgegenbringt und offen ist für erweiterte Leistungen, die zur Entlastung der primären Gesundheitsversorgung beitragen können.
Zentrale Ergebnisse:
- Hohe Relevanz der Apothekenberatung: 30 % der Befragten haben im letzten Jahr durch eine Beratung in der Apotheke einen Arztbesuch vermieden.
- Ersttriage in Apotheken gewünscht: 66 % der Bevölkerung würden eine medizinische Triage in der Apotheke nutzen, wenn sie angeboten würde.
- Kassenleistung gefordert: 76 % sprechen sich dafür aus, dass die Erstbehandlung einfacher medizinischer Fälle und Weiterverweisung (Triage) in Apotheken als Leistung der obligatorischen Krankenversicherung (OKP) anerkannt wird.
- Impfungen in Apotheken: Drei Viertel der Befragten würden sich in der Apotheke impfen lassen, wenn die Kosten durch die OKP übernommen werden.
- Digitalisierung akzeptiert: Das Vertrauen in das E-Rezept ist hoch, und Online-Apotheken werden zunehmend genutzt – mit klarer Erwartung an professionelle Beratung auch im digitalen Raum.
Interpretation und Ausblick
Die Ergebnisse zeigen ein deutliches Bedürfnis nach niederschwelligen, wohnortnahen Angeboten in der Grundversorgung. Apotheken sind in der Lage, diese Rolle zu übernehmen – sowohl in der persönlichen Beratung als auch im digitalen Bereich. Die Bevölkerung ist bereit, neue Versorgungsmodelle zu nutzen, sofern Qualität und Kostendeckung gewährleistet sind.
Darüber hinaus verdeutlicht die Studie, dass das Potenzial im Bereich Prävention und Gesundheitsförderung noch längst nicht ausgeschöpft ist. Das Interesse an Beratungen und Vorsorgekontrollen ist deutlich höher als die aktuelle Nutzung – ein Hinweis darauf, dass Apotheken künftig verstärkt eine präventive Funktion übernehmen könnten.
Zudem zeigt die breite Unterstützung für eine Erstbehandlung einfacher medizinischer Fälle und Weiterverweisung (Triage) in Apotheken, dass neue Versorgungsmodelle gesellschaftlich akzeptiert sind und zur Entlastung von Hausarztpraxen beitragen können. Eine klare gesetzliche und finanzielle Anerkennung solcher Leistungen könnte die Versorgungssituation nachhaltig verbessern.
Kontakt
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